Bogenschütze schießt Tonne in Brand
Poaskenstaaken – Ostern 2008 bei Horst und Wall
Konzentrierter Augenblick: Guido Trindeitmar schoss die Strohtonne des Schützenvereins Horst und Wall am Ostermontag mit Pfeil und Bogen in Brand.
Dieses Mal hatte sich Guido Trindeitmar etwas ganz Besonderes ausgedacht. Schon im letzten Jahr durfte er, als nächster scheidender Junggeselle des Schützenvereins Horst und Wall die Holztonne beim „Poaskenstaaken“ entzünden. An diesem Ostersonntag wurde ihm die Ehre erneut zuteil – aber eben auch zum letzten Mal. „Deshalb habe ich mir etwas Neues einfallen lassen“, erklärte der angehende Ehemann. Hatte er die Tonne im vergangenen Jahr konventionell mit Leiter und Fackel in Brand gesteckt, so hatte ihn jetzt der sportliche Ehrgeiz gepackt: Der leidenschaftliche Bogenschütze wollte das Feuer vom Boden aus anfachen – mit einem präparierten Feuerpfeil. „Außerdem“, so scherzte sein Vereinskollege Christian Weiss, „ist Guido, glaube ich, auch nicht der allergrößte Leiter-Fan.“
Vier Pfeile hatte der Schütze vorbereitet. Sicher ist sicher. Mit etwas zittrigen Händen steckte er seinen Bogen zusammen: „Ein bisschen nervös bin ich schon“, gab Guido Trindeitmar zu. Doch dann galt seine volle Konzentration dem sorgfältigen Zielen. Langsam spannte er den Bogen und wartete, bis die Pfeilspitze, die er mit Wunderkerzen bestückt hatte, zuverlässig brannte. Dann ließ er die Sehne los und der Feuerpfeil schoss mit einem Zischen durch die Luft – Treffer! Die Holztonne ging sofort in Flammen auf, und von den Zuschauern gab es tosenden Applaus. Auch der Schütze war zufrieden: „Hat doch gut geklappt.“
Schützenfest 2007
Udo Vöcking erlegt den zähen Vogel
Neues Königspaar bei Horst und Wall
Erst nachdem 335 Mal gezielt nach ihm geschossen wurde, holte Udo Vöcking
den Vogel – oder besser das was noch von ihm übrig war – aus seinem „Horst“.
Mit dem (Pfingst-) Sonntagsschuss sicherte er sich die zwei Jahre andauernde Regentschaft über den
Schützenverein Horst und Wall.
Doch bevor es soweit war, konnten die Besucher des Schützenfestes ein zähes und
spannendes Ringen um die Königswürde verfolgen. Immer wieder unterbrochen von kurzen
Musikeinlagen des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehrkapelle Emsdetten und des
Spielmannszuges „Nachtigallen“ der Kolpingfamilie Ochtrup näherte sich das Vogelschießen
gegen 17.45 Uhr seinem Höhepunkt. Ein großer Kreis „Regierungswilliger“ bemühte sich angestrengt, dem Vogel zu Leibe zu rücken. Den jedoch ließen die Bemühungen der Schützen völlig kalt. Er saß fest auf seiner Stange und tat so, als ginge ihm dies Spektakel überhaupt nichts an. Erst gegen 18.16 Uhr konnte Udo Vöcking ihn eines Besseren belehren. Das Udo Vöcking nicht nur eine sichere Hand beim Schießen hat bewies er bei der Wahl seiner Königin, denn er erkor seine Frau Ute geborene Schneuing zur Mitregentin.